In der Notfallrettung zählt jede Sekunde. Während Rettungsassistenten und Notärzte oft mühsam nach der richtigen Hausnummer suchen, verstreicht Zeit die über Leben und Tod entscheiden kann. Media Markt, die Firma Falk, Radio Gong und das Rote Kreuz setzen jetzt mit der gemeinsamen Aktion "Navis für Sanis" der teilweise langen Einsatzstellensuche ein schnelles Ende.

Die Rettungsdienstflotte des BRK verfügt mit EKG/Defibrillator, Beatmungs- und Absaug- und Messgeräten über hochmodernes medizinisches Equipment. Was jedoch noch nicht zum Standard gehört, sind Navigationsgeräte. "Wir haben einen relativen jungen Fuhrpark, bei dem diese Technik leider noch nicht an Bord ist", erläutert Jens-Uwe Greiner, Rettungsdienstleiter beim BRK. Das Rote Kreuz hofft, dass bei künftigen Fahrzeuglieferungen nicht darauf verzichtet wird. Die 24 Rettungs- und Krankenwagen des Würzburger Kreisverbandes werden von den Krankenkassen finanziert und vom BRK Landesverband zentral beschafft.

Wer allerdings glaubt, dass die Lebensretter für die Straßensuche bisher auf Karte und Kompass angewiesen waren, täuscht. "Wer bei uns hinter dem Steuer eines Einsatzfahrzeugs sitzt, muss zuvor seine Ortskunde nachweisen", betont Greiner. Während im Stadtgebiet die meisten Straßen bekannt sind, sieht es in den Landkreisgemeinden eher schlecht aus. "Da muss der Beifahrer die Karte in die Hand nehmen, was bei Dunkelheit und Einsatzfahrt weder einfach noch magenfreundlich ist". Alternativ übernimmt die Rettungsleitstelle über Funk die Ortseinweisung.

"Zum Lebensretter wird der Navi vor allem bei der Suche nach der Hausnummer", weiß BRK Notarzt Dr. Martin Kraus aus eigener Erfahrung. Bei seinen Diensten setzt er oft sein privates Gerät im Rettungsfahrzeug ein. "Wenn wir auf der Anfahrt nicht nach Hausnummern Ausschau halten müssen, sondern zügig bis vor die Haustür fahren, sparen wir wertvolle, möglicherweise entscheidende Zeit". Nicht selten haben Kraus und sein Fahrer auch Minuten damit verschwendet, nach fehlenden Hausnummern zu suchen.

Radio Gong und der Media Markt Würzburg setzen mit der Aktion "Navis für Sanis" der Sucherei im Rettungsdienst ein Ende. Media Markt hat jetzt acht Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge der BRK Wache Würzburg mit Navigationsgeräten ausgestattet. Ins Leben gerufen wurde die Aktion von Radio Gong.

Bild: Eine Spende die Leben rettet: BRK Vorsitzender Walter Stoy, Stellv. Kreisgeschäftsführer Edgar Nestmeier (beide links) freuen sich mit ihrem Rettungspersonal über die Spende von Michael Falk (Firma Falk), Rainer Haaf (Media Markt) und Frank Bayl (Radio Gong).

Text Paul Justice
Foto: Privat