Die Ratsuchenden der Sozialpsychiatrischen Dienste können aufatmen. Das Diakonische Werk Würzburg hat sich bereit erklärt, die bisher vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) getragenen Beratungsstellen an den drei Standorten Würzburg, Kitzingen und Ochsenfurt zukunftssicher weiterzuführen, so heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der beiden Wohlfahrtsverbände. Der Vorstand des BRK-Kreisverbandes Würzburg sah sich gezwungen, diese Dienste aufgrund der unzureichenden öffentlichen Förderung zum 31.12.2025 zu schließen.
Seitdem erfahren diese niedrigschwelligen sozialpsychiatrischen Angebote breite Unterstützung aus Psychiatrie, Psychotherapie und der psychosozialen Versorgungslandschaft. „Das hat es bestätigt, wie wichtig und qualitativ hervorragend diese Dienste für die Ratsuchenden sind“, bringt Andreas Schrappe, Vorstand Psychosoziale Dienste der Diakonie, seine Wertschätzung auf den Punkt.
„Die Sicherstellung einer zukünftigen Versorgung psychisch kranker Menschen ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb bin ich erleichtert, dass wir mit der Diakonie eine in der Beratungsarbeit sehr erfahrene Trägerorganisation gefunden haben, die bereit ist, die Beratungsstellen zu übernehmen“, sagte der BRK-Vorsitzende, Landrat Thomas Eberth.
Die Diakonie Würzburg ist seit langem in ihren sozialpsychiatrischen Einrichtungen aktiv, so mit dem Agnes-Sapper-Haus in der stationären Rehabilitation oder beim ambulant betreuten Wohnen für psychisch belastete Menschen. „Seit Jahrzehnten kooperieren wir sehr gut mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst des BRK“, so Schrappe weiter, „zum Beispiel auch im Hinblick auf Kinder psychisch erkrankter Menschen.“
Das BRK wird in Verbundenheit zu den Menschen weiter die Tageszentren und das ambulant betreute Wohnen für psychisch erkrankte Menschen betreiben, aber auch dort den engen Schulterschluss mit der Diakonie suchen.
Diakonie und BRK werden nun zeitnah eine Vereinbarung zur Regelung des Betriebsübergangs verhandeln. Ziel ist der Erhalt der Beratungsstellen, alle Mitarbeitenden bekommen ein Angebot zur Weiterbeschäftigung bei der Diakonie.
„Es freut mich sehr, dass seitens der Diakonie auch den Mitarbeitenden ein Beschäftigungsangebot gemacht wird“, so BRK-Geschäftsführer Oliver Pilz. Die Mitarbeitenden wurden am Mittwoch informiert.
Für den Diakonie-Vorstand geht die Arbeit nun erst richtig los. „Mit der Übernahme des SPDI verbinden wir die klare Forderung an den Bezirk Unterfranken und die Bayerische Staatsregierung, im Laufe der nächsten zwei, drei Jahre eine auskömmliche Finanzierung dieser Beratungsdienste sicherzustellen.“ Damit wissen die betroffenen Menschen auch künftig, wo sie Hilfe bei psychischen Krisen bekommen.