Gelebte Menschlichkeit

Am Anfang des Roten Kreuzes stand die Humanität

Das Rote Kreuz hat den Grundsatz der Humanität besonders konsequent verwirklicht und in konkrete Hilfe umgesetzt. "Tutti fratelli" sagte schon Henry Dunant, und meinte „Wir sind alle Brüder.“ Dies begriffen auch die Einheimischen von Solferino, als sie Dunant, den fremden, jungen Mann, wirken sahen. Die Botschaft: Jeder Mensch ist immer und überall Mitmensch und für andere Menschen verantwortlich.
Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung entstand aus eben dieser menschlichen Haltung heraus. Verwundete sollen unterschiedslos Hilfe erhalten. Menschliches Leiden soll überall und jederzeit verhütet und gelindert werden. Die Rotkreuzbewegung will Leben, Gesundheit und die Würde der Menschen schützen. Sie fördert Verständnis, Freundschaft, Zusammenarbeit und einen dauerhaften Frieden der Völker.

Hilfe ist gelebte Menschlichkeit

Humanität und das Konzept der Solidarität führen zum Begriff Hilfsbereitschaft. Beispiele sind das Engagement in sozialen Einrichtungen, der Einsatz für Menschenrechte, die Nachbarschaftshilfe oder die Mitarbeit im Roten Kreuz. Überall hier äußert sich der Wille, anderen Menschen zu helfen, und damit zur Menschlichkeit. Im Gegensatz dazu ist zum Beispiel die unterlassene Hilfeleistung ein Verstoß gegen die Menschlichkeit. Sie wird im Strafgesetzbuch auch als Straftatbestand definiert. Damit wird die Überzeugung ausgedrückt, dass eine allgemeingültige Pflicht zur Menschlichkeit besteht.
Der zwischenmenschliche Umgang
Der zwischenmenschliche Umgang unter Freunden ist individuell und vielseitig. Freud und Leid teilen, sich unterstützen oder einfach zuhören können, sind Bestandteile der Freundschaft. Fremden gegenüber haben wir oftmals ein distanzierteres Verhältnis. Humanität erfordert eine vorurteilslose Haltung.
Albert Schweitzer und seine Frau
Alber Schweitzer
Zwei berühmte und tatkräftige Humanisten: Der aus dem Elsass stammende Arzt und Theologe Albert Schweitzer und seine Frau, die Lehrerin Helene Schweitzer-Bresslau, reisten 1913 nach Afrika und gründeten auf dem Gelände der evangelischen Pariser Mission in Lambaréné (im heutigen Gabun) ihr erstes Tropenspital.
Mutter Teresa
Foto: Túrelio
Mutter Teresa, copyright Túrelio
Mutter Teresa war eine weltweit bekannte Ordensschwester, die durch ihre humanitären Hilfsprojekte großes Ansehen genoss. 1979 bekam sie den Friedensnobelpreis verliehen. Sie gründete 1950 im indischen Kalkutta den Orden „Missionarinnen der Nächstenliebe“. Die Mitglieder des Ordens kümmern sich um Sterbende, Waisen und Kranke, vor allem jedoch um Leprakranke.

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Der Rotkreuzgründer ist aufgrund seiner Pläne und Taten unvergessen. Dunants Werk wäre ohne seine Werte nicht möglich gewesen.