Auch nach der Gründung des Roten Kreuzes hatte Dunant zahlreiche Ideen, wie man die Welt verbessern könnte. Er gab sich nie mit dem geltenden Status-Quo zufrieden.
Das war mit seinen kühnen Algerienplänen der Fall, auch wenn sie scheiterten. Dieser Wesenszug änderte sich auch nicht, als er arm in Paris, London und Stuttgart lebte. Dunant blieb bis zu seinem Lebensende in Heiden ein Visionär.
Das humanitäre Vermächtnis und die Visionen Henry Dunants sind um so bedeutender, wenn man an sein persönliches Scheitern denkt. Der leidgeprüfte Dunant schrieb einmal: "Es gibt kaum einen Fortschritt der Menschheit, es gibt kaum ein Werk der Humanität, deren Triumphe nicht durch Leiden, durch erlittene Drangsale kühner, aber verfolgter Pioniere bald in Vergessenheit geraten sind und die bei den verkannten Urhebern nur gebrochene Seelen und Herzen hinterlassen haben."